Workshop @ HafenCity Universität Hamburg
Ethnografisch zu forschen heißt nicht einfach, in ein Feld, einen Raum, eine bestimmte (Alltags-)Kultur oder Community einzutauchen; kritisches Ethnografieren bedeutet auch, sich selbst zu hinterfragen, zu reflektieren und: sich zu positionieren. In einer zunehmend ‘inter_spacigen’ Stadt ist das oft ein Grenzgang zwischen analogen und digitalen, virtuellen und materiellen Räumen. Wie Beate Binder und Sabine Hess (2013:14) so richtig feststellen: “[Ethnografie findet] regelmäßig inmitten der Probleme der Welt statt”.
Im Rahmen des Workshops mit Studierenden wollen wir unserer eigenen Haltung als Forscher*innen nachspüren und begeben uns dabei auf eine auto-ethnografische Reise durch unsere digitalen “Bubbles” und Communities. Was prägt uns und was bringen wir als Forscher*innen mit in unsere Felder? Wie machen wir uns fremd dem Alltäglichen gegenüber? Wie materiell ist unser Leben in “der cloud”? Und wie können wir die Verschränkung zwischen Digitalem und Analogem verstehen, wie sie erlebbar und begreifbar machen? Zwischen Interface und Fassaden werden wir nach Antworten suchen, neue Fragen aufwirbeln und dabei vielleicht ein Stück weit auch uns selbst (wieder-)finden.
Literatur:
Binder, Beate / Hess, Sabine (2013): Eingreifen, kritisieren, verändern. Genealogien engagierter Forschung in Kulturanthropologie und Geschlechterforschung. In: Binder, Beate, Bose, Friedrich von, Ebell, Katrin, Hess, Sabine, Keinz, Anika (Hg.), Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? : Interventionen ethnographisch und gendertheoretisch ; [13. Arbeitstagung der Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) im Juni 2011]. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Der Workshop fand im Rahmen des Studienprogramms „Kultur – Digitalisierung – Metropole (B.A.)“ an der HafenCity Universität Hamburg im Dezember 2023 statt