BRAVE NEW HOME

Ein Workshop in Kooperation mit dem „Automating the Logistical City“-Forschungsprojekt, Center for Digital Cultures, Leuphana Universität Lüneburg



Über den Workshop:

Brave New Home
Wie Big Tech die Stadt als ihr erweitertes Wohnzimmer begreift
und was wir dagegen tun können

Von der letzten Meile auf den Straßen der Stadt, über Care-Infrastrukturen „as a service“ bis hin zur Automatisierung unseres Haushalts mithilfe von Home Automation Produkten: Big Tech und Plattform-Unternehmen, wie zum Beispiel Amazon, greifen unweigerlich in unserem Alltag ein – jeden Tag und (fast) überall. Ihre fein abgestimmten Infrastrukturen – ob persönliche Sprachassistent*innen oder Packstationen – bilden zusammen mit personalisierten (Überwachungs-)Diensten ein Ökosystem der Bequemlichkeit, das die intimsten Sphären unseres Zuhauses mit dem Code und Beton der Smart City verbindet.

Aber was macht das mit der aufregenden Heterogenität von Stadt, mit der vielversprechenden Unberechenbarkeit des Urbanen, wenn technische Assistent*innen über unseren Alltag bestimmen? Wie verändert sich unsere Wahrnehmung von Hausarbeit, unserem Zuhause, von öffentlichen urbanen Räumen als Bewohner*innen, aber auch als Arbeiter*innen mit einer App als Boss? Wie gestalten sich unsere Wege durch die Stadt, wenn mehr und mehr an unsere Haustür geliefert oder von Zuhause gearbeitet wird? Und inwiefern werden Smart Cities in Zukunft als die Erweiterung unseres Wohnzimmers begriffen – ein Warenhaus an persönlichen Daten, das, von privaten Interessen getrieben, Zukünfte effizienter, berechenbarer, ja, (emotional) kontrollierbar gestalten soll?

Das Forschungsprojekt „Automating the Logistical City“ (Leuphana Universität Lüneburg) möchte diesen Entwicklungen am 20. Februar 2024 (im Exil im JUPITER, Hamburg) zusammen mit Expert*innen nachspüren, das Brave New Home in seiner städtischen Umgebung verorten, zur Debatte stellen und decoden. In einem praktischen Workshop (15.30-17.30h) mit den Akteurinnen für urbanen Ungehorsam laden wir ein, sich autoethnografisch mit der Smartifizierung des eigenen Haushalts auseinanderzusetzen und verschiedene „Intelligenzen“ unseres urbanen Alltags zu befragen. In Zines werden so unsere Routinen, Router und Rechenwege gemappt. Ein kurzer Input von Ulf Treger zur kritischen Einschätzung von Air Tags und Low-Energy-Devices soll Handreichung geben, wie wir unser digitalisiertes Zuhause künftig bewusst und ohne Big Tech programmieren und gestalten können.


Entstanden im Rahmen der Veranstaltung „Brave New Home“ im Februar 2024

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