Unterführung. Ein Wort, viele Assoziationen. Ein Tiefbau, der spaltet.
Erweitert sie das städtische Wegenetz, das urbane Gefüge, um vermittelnde Verbindungen „untertags“, trennt, ja, schottet die Unterführung scheinbar von der alltäglichen, gelebten Öffentlichkeit ab. Sie ist ein „Dazwischen“, ein Transitort, ein Fragment. Ein Ort, der sich zwischen „hier“ und „dort“ spannt, gemacht aus Flüchtigkeit. Oft genug auch Furcht. Die Unterführung, ein Angstraum?
Die Installation „Performing Discomfort!?“ befragt ethnografisch, stadtforscherisch, wahrnehmungsgeografisch Strategien des Unterquerens. Am Beispiel der Fußgänger*innen-Unterführung an der Horner Rennbahn in Hamburg hinterfragt sie das sichtbare Gebaute, die unsichtbaren Spuren des sozial Eingeschriebenen. Fragt nach: Wer ist dieser öffentliche Raum? Was macht ihn so „anders“? Was verspricht er uns? Warum verschwindet er aus unserem Bewusstsein, wenn wir von öffentlichen Räumen sprechen?
Entstanden im Rahmen der Ausstellung „Mapping Public Life“, Pfund&Dollar-Galerie Hamburg
Urban Design Methoden:
Ethnografische Feldforschung
Dérive – Wahrnehmungsspaziergänge
Interview mit Alltagsexpertin
Mapping spatial systems
Kartierung
Credits:
Maja-Lee Voigt
Betreuende:
Thomas Hagedorn
Benedikt Schroeter
Zeitraum:
30.01. – 02.02.2020
Kontextbezogene Literatur:
Koskela, Hille / Pain, Rachel (2000): Revisiting fear and place: women’s fear of attack and the built environment.
In: Geoforum 31/2, 269–280.
Weber, Vanessa (2017): Überqueren, Unterqueren, Durchqueren Montagen des Urbanen. Berlin: botopress.